Historie

90 JAHRE „GUTES VOM ROSS“ – IN DER FLEISCHEREI CARSTEN DOHRMANN

Die Geschichte

Im Jahre 1925 gründete Carsten Dohrmann in Fähr bei Vegesack (heute Fähr-Lobbendorf) im Lande Hannover das Pferdegeschäft und die Schlachterei C. Dohrmann.

Der ursprünglich aus Bremerhaven-Geestemünde stammende Carsten Dohrmann wurde 1901 als zehntes von elf Kindern geboren. Schon in seiner Kindheit hatte er durch seine Eltern mit Pferden zu tun. Diese betrieben in Bremerhaven neben einer Fleischerei auch eine Ausspannwirtschaft. Heute würde man dazu ein „Motel für Pferde und deren Besitzer“ sagen. In seiner Jugend erlernte er dann das Fleischerhandwerk.

Die Gründung

Nach dem Ersten Weltkrieg ging er nach Bremen, wo sein Bruder eine Pferdgeschäft betrieb. In diesem Umfeld erlernte er den Handel mit Pferden, der für ihn in seiner gesamten beruflichen Laufbahn ein zweites Standbein war. In den frühen Zwanziger Jahren wurde der Pferdehandel durch einen starken Preisverfall und das Wegbrechen von Absatzmärkten immer schwieriger. Aus dieser Situation heraus entstand die Überlegung, die Pferde selbst zu verwerten. In einer Zeit, in der viele andere Pferdeschlachter ihre Betriebe aufgaben, gründete Carsten Dohrmann 1925 seine Firma. Im gleichen Jahr heiratete er Frieda Anna Haring und sein erster Sohn Carsten wurde geboren. In späteren Jahren folgten noch die Söhne Fritz und Herbert.

 

Veränderungen

Am Anfang waren in der Firma neben der Familie noch 1 bis 2 Gesellen und ein Hausmädchen beschäftigt. In den frühen Jahren wurden 1 bis 2 Pferde in der Woche geschlachtet. Diese Pferde wurden zu Mett, Rouladen und Gulasch, aber auch zu Würstchen verarbeitet. Im Jahre 1927 kaufte der Firmengründer das Haus Nummer 6 in der Schillerstraße, der heutigen Fährer Flur, und baute im gleichen Jahr eine Wurstküche an. 1928 folgte das Schlachthaus und 1933 das erste Kühlhaus (vorher wurden Kühlräume in Bremen Stadt angemietet.)
In den folgenden Jahren wurde die Lage nur geringfügig besser, die Mitarbeiterzahl stieg kaum, obwohl jetzt 3 Pferde pro Woche geschlachtet wurden.

 

Die Nachkriegszeit

Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg der Sohn Carsten in den Betrieb ein. Er hatte aus dem Krieg seine Frau Gretel und seinen Sohn, der ebenfalls Carsten hieß, mitgebracht. Schlechte Zeiten Nach dem Krieg bis zur Währungsreform bekam man Pferdefleisch für halbe Marken, das hieß: Für 500g Rindfleisch auf einer Marke bekam man 1000g Pferdefleisch. Pferdefleisch galt als „Arme- Leute-Essen“. Durch die zunehmende Mechanisierung der Landwirtschaft wurden die Pferde immer weniger. Sie wurden knapp und teuer. Viele Pferdefleischereien schlossen ihre Tore, von 50 Betrieben in Bremen direkt nach dem Krieg waren 1955 nur noch 5 übrig.

Der erste Wechsel

Im Jahr 1963 übernimmt Sohn Carsten den Betrieb von seinem Vater. Der Firmengründer stirbt 1965, seine Frau Frieda 1970. In den folgenden 2 Jahrzehnten führt Carsten die Firma durch nicht immer einfache Zeiten. Die Firma wird in diesen Jahren erweitert, umgebaut und modernisiert. 1971 kommt sein Sohn Carsten in den Betrieb. Zu dieser Zeit arbeiten 2 Gesellen und 2 Verkäuferinnen im Geschäft und es wurden 1 bis 2 Pferde pro Woche geschlachtet und verarbeitet. Als zweites Standbein wird 1967 ein Betrieb für schadhaftes Schlachtvieh eröffnet.

Neue Produkte

Unter vielen neu entwickelten Produkten stellen sich ab 1977 die „Kleinen Pferdewürste“ als der Renner heraus.

Der zweite Wechsel

1986 übernimmt der heutige Firmeninhaber Carsten Dohrmann den Betrieb. In ihm arbeiten zu dieser Zeit 3 Gesellen und 2 Verkäuferinnen. Auch er setzt die Modernisierung des Unternehmens fort. Die Produktpallette wird weiter stark erweitert. 1990 wird der 1967 gegründete Schlachtbetrieb wieder geschlossen, um sich besser auf das Kerngeschäft, die Pferdefleischerei, konzentrieren zu können.

Gute Entscheidungen

Außerdem erschließt der heutige Chef neue Absatzmärkte: Seit 1987 wird auch auf dem Vegesacker Wochenmarkt verkauft. In den Jahren darauf folgten die Wochenmärkte Findorff und Marßel.

Es geht weiter

Seit 1992 ist sein Sohn Frank ebenfalls mit im Betrieb, der heute 4 Gesellen und 6 Verkäuferinnen Arbeit bietet.

Moderne Zeiten

2008 Eröffnung des Internetshops

www.rossfleischversand.de

Dieser entwickelte sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen Faktor im Betrieb.

Wichtige Weichenstellungen

Im Jahre 2009 erfolgt die Zulassung als EU Betrieb, welches für die weiter Entwicklung des
Betriebes einen wichtigen Schritt darstellt.

Der dritte Wechsel

2010 übernimmt Frank Dohrmann den Betrieb in dem zur Zeit 19 Mitarbeiter beschäftigt sind.
Auch jetzt bringt die Zeit Veränderungen mit sich, neue Produkte z.B. für Haustiere entstehen, der Findorffmarkt wird zugunsten des Versandhandels 2012 aufgegeben. Neue Aktionen werden gefahren wie z.B. die sommerlichen Bratwurstwochen.

Nach über 90 Jahren steht die Firma Carsten Dohrmann als ein modernes, traditionsreiches Familienunternehmen dar, welches Ihnen in Zukunft noch viel GUTES VOM ROSS bieten wird.